Erziehungsstelle werden

Sie können sich vorstellen, einem Kind mit ungewöhnlicher Biografie durch Orientierung, Sicherheit und Geborgenheit ein neues Zuhause zu bieten? Hier finden Sie erste Informationen für Ihren Weg eine Erziehungsstellenfamilie zu werden.

Der Weg zur Erziehungsstelle ist ein individueller Prozess. Dennoch möchten wir Ihnen ein paar Eckpunkte zur Orientierung an die Hand geben. Am Beginn steht immer ein ausführliches Informationsgespräch. Auch ein Hausbesuch darf im Laufe des Prozesses nicht fehlen. Natürlich werden auch administrative Aufgaben auf Sie zukommen, bei denen wir Sie gerne unterstützen. Zudem durchlaufen auf dem Weg zur Erziehungsstellefamilie alle Bewerber:innen unser Vorbereitungsseminar für zukünftige Erziehungsstellen. Es besteht aus zehn Modulen und ist durch den TÜV-Nord zertifiziert.

Gerne informieren wir Sie auch in einem persönlichen Gespräch über Aufgaben, Ziele und Voraussetzungen einer erfolgreichen Erziehungsstellenfamilie.

Der Weg zur Erziehungsstelle

Erziehungsstellenfamilie werden ist ein Prozess, den alle Interessierten auf ihre eigene Art erleben. Dennoch gibt es einige Orientierungspunkte, die alle Bewerber:innen gleichermaßen durchlaufen.

Informationsgespräch – hier können Sie alle Ihre Fragen loswerden: Was ist eine Erziehungsstelle? Wie wird man eine Erziehungsstellenfamilie? Welche Aufgaben kommen auf mich zu? Wird Erziehungsstelleneltern eine Vergütung gezahlt?
Hausbesuch: Wir kommen zu Ihnen nach Hause und lernen uns in persönlichen Gesprächen kennen. Hier haben sämtliche Fragen einen Raum. Auch schauen wir, ob passende Räumlichkeiten vorhanden sind und unterhalten uns über Ihre Beweggründe und Ihre persönliche Qualifikation, als Erziehungsstelle nach §33.2 SGB VIII ff. tätig zu sein.
Auf dem Weg zur Erziehungsstellenfamilie werden ab diesem Zeitpunkt auch administrative Aufgaben auf Sie zukommen. Beispielhaft ist die Einreichung eines erweiterten polizeilichen Führungszeugnisses zu nennen. Wenn es so weit ist, unterstützen wir Sie bei der Zusammenstellung der notwendigen Unterlagen.
Sie besuchen unsere TÜV-zertifizierte Schulungsreihe „Erziehungsstelle werden“. Zum Ende der Schulung werden wir noch einmal im persönlichen Gespräch besprechen, wo Sie Ihre eignen Ressourcen und Grenzen sehen. Hier überlegen wir bspw. gemeinsam, zu welchem Entwicklungsalter eines Kindes Ihre Familie gut passen könnte. Welche Vorgeschichte Sie sich vielleicht aber auch nicht zutrauen würden.
Context e.V. lernt die zu vermittelnden Kinder im Vorfeld umfassend kennen, das heißt, wir sprechen mit dem Jugendamt über die rechtliche Situation, die Vorgeschichte und Besonderheiten der Kinder, fahren dorthin, wo das Kind derzeit lebt (Einrichtung oder Bereitschaftspflegefamilie) und erfragen die Bedürfnisse und auch den Alltag des Kindes. Anschließend machen wir uns noch ein persönliches Bild vom Kind. Mit diesem Wissen schauen wir, ob wir die passende Erziehungsstellenfamilie für dieses Kind kennen.
Dieser Erziehungsstelle wird das Kind dann mündlich vorgestellt. Hier sind wir so transparent wie nur möglich. Nach der Vorstellung sollte die Erziehungsstellenfamilie mindestens eine Nacht darüber schlafen bzw. vielleicht auch im Familienrat oder mit anderen involvierten Personen beraten, ob sie sich grundsätzlich eine Aufnahme vorstellen kann.
Bei positiver Entscheidung geht es dann an die nächsten Schritte: Kennenlernen zwischen Erziehungsstellenfamilie und den Beteiligten des Jugendamtes und Sichtkontakt zum Kind – alles in Begleitung von Context e.V.
Wenn die Beteiligten vom Jugendamt der Aufnahme zustimmen und die potenzielle Erziehungsstelle nach dem Sichtkontakt und wieder mindestens einer Nacht Schlafen das Kind weiterhin gern aufnehmen möchte, startet die Anbahnung. Diese wird immer sehr individuell mit Blick auf das Kind gestaltet. Wir sagen gern: „Sie schleichen sich in das Herz und das Leben des Kindes!“

Vielfalt ist unser Leben

Jedes Kind und jede unserer Erziehungsstellen hat eine eigene Persönlichkeit, andere Stärken und andere Ressourcen. Daraus schöpfen wir. Unser Anliegen ist es, Menschen in Beziehung zu bringen. Nicht weil ein suchendes Kind einer potenziellen Familie gegenübersteht, sondern weil es passt. Weil Familie und Kind sich in Ressourcen und Bedarfen ergänzen, sie sich sympathisch sind, sich miteinander wohlfühlen, voneinander profitieren – weil die Chemie zwischen allen Beteiligten stimmt und eine neue Familie zusammenfindet.

Informationsgespräch

Erziehungsstelle zu werden ist ein individueller Prozess und bedarf individueller Antworten. Daher freuen wir uns, wenn wir Sie in einem unverbindlichen Informationsgespräch persönlich über die Aufgaben, Ziele und Voraussetzungen einer Erziehungsstellenfamilie informieren dürfen und Ihnen Raum für all Ihre Fragen und Überlegungen bieten können.

telefonisch

per virtuellem Treffen

in einem Gespräch bei Ihnen zu Hause, in unseren Räumlichkeiten oder während eines gemeinsamen Spazierganges

Einzelgespräch

Nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf und teilen Sie uns Ihren Wunschtermin mit.

Gruppengespräch

Zusätzlich zu Einzelgesprächen haben Sie immer die Möglichkeit an unseren offenen Informationsveranstaltungen (online oder persönlich) teilzunehmen. Termine finden Sie in unserem Veranstaltungskalender.

Trägerwechsel

Sie sind bereits Erziehungsstelle und benötigen, z. B. aufgrund eines Umzuges oder anderer individueller Beweggründe, einen neuen Träger an Ihrer Seite? Context e.V. begleitet Erziehungsstellenfamilien deutschlandweit, insbesondere in Nordrhein-Westfalen und auf Wunsch auch darüber hinaus. In einem persönlichen Gespräch informieren wir Sie gerne über die Möglichkeiten eines Trägerwechsels und die notwendigen Schritte zur Umsetzung.

Folgende Eckpunkte sind uns bei einem Trägerwechsel wichtig:

Wir legen Wert auf einen transparenten Übergang unter Einbeziehung aller Beteiligten, wenn eine Erziehungsstelle ihren Träger wechselt.

Eine wertschätzende Kommunikation im Prozess ist uns wichtig.

Bei einem Trägerwechsel – egal in welche Richtung – steht immer das Wohl des Erziehungsstellenkindes im Mittelpunkt unseres Handelns.